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Rechtspflegerin Eulenborn

Lisa-Marie Eulenborn ist gerne Rechtspflegerin im Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck. Das hat mehrere Gründe. „Die Richtung Justiz finde ich interessant“, sagt die 32-Jährige. „Hier bin ich selbständig. Das ist ein großer Pluspunkt.“ Darüber hinaus stimme „die Arbeitsatmosphäre“, so die Bremerin.

Gelernt hat sie Rechtsanwaltsfachangestellte. Doch das erfüllte sie dann doch nicht ganz. So beschloss Lisa-Marie Eulenberg draufzusatteln. Sie absolvierte ein dreijähriges Studium in Hildesheim an der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege. Dort geht es darum, sich fachwissenschaftlich mit der Rechtspflege zu befassen. Zwölf Monate gehören innerhalb der drei Jahre dem Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft.

Diese jeweils Drei-Monats-Phasen absolvierte die 32-Jährige in Verden beim Landgericht. Danach startete sie 2015 als Rechtspflegerin beim hiesigen Amtsgericht. In Niedersachsen gibt es elf Landgerichte beziehungsweise Landgerichtsbezirke und drei Oberlandesgerichte in Celle, Oldenburg und Braunschweig.

Zu den Aufgaben des Rechtspflegers gehören Grundbuch-, Nachlass- und Familiensachen. Lisa-Marie Eulenborn hat sich allerdings für die sogenannte Betreuung entschieden. Was die bedeutet, erklärt sie an einem Beispiel. Sie muss unter anderem eine betreuungsrechtliche Genehmigung erteilen, wenn ein Haus verkauft werden soll. „Angenommen, ein 87-Jähriger muss ins Pflegeheim und sein Haus soll verkauft werden: Der Betreuer legt einen Kaufvertrag vor, den überprüfe ich dann, ob er wirtschaftlich sinnvoll ist“, veranschaulicht die Rechtspflegerin diesen Fall. „Der Aufgabenbereich ist nicht einfach nur schwarz-weiß sondern sehr bunt.“

Natürlich gebe es auch die Option, so die Bremerin, den Arbeitsschwerpunkt zu wechseln. „Darüber entscheidet hier ein sogenanntes Rechtspfleger-Präsidium. Das sind fünf Kollegen.“ Sie würden auch darauf achten, „dass das mit der Belastung passt“. Elf Rechtspfleger arbeiten in unserem Amtsgericht. Lisa-Marie Eulenborn ist Beamtin und hat eine 40-Stunden-Woche. Sie hat auch noch die Möglichkeit, Amtsanwältin zu werden. Amtsanwälte sind die Vertreter der Anklage von Seiten der Staatsanwaltschaft aus. Sie vertreten die Anklage bei den Strafprozessen aber nur in Amtsgerichten. Voraussetzung dafür, Rechtspfleger zu werden, ist das Abitur und nicht älter als 40 Jahre zu sein. Dabei ist laut der 32-Jährigen aber weiter wichtig, „entscheidungsfreudig zu sein“. „Ich bin an niemanden gebunden, außer an das Gesetz“, sagt Eulenborn. „Wir erledigen unsere Aufgaben frei von Weisungen Dienstvorgesetzter und in eigener Verantwortung.“ Natürlich gebe es im Fall des Falles auch den Austausch im Kollegenkreis.

Vollständiger Zeitungsartikel

Die 32-jährige Lisa-Marie Eulenborn arbeitet als Rechtspflegerin am Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck. Ihr Schwerpunkt: Betreuung. (Friedrich-Wilhelm Armbrust)

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